Auf der
Suche nach zusätzlichen Flächen zur Windkraftnutzung
untersuchte der Landkreis Wesermarsch das Kreisgebiet.
Unter der Berücksichtigung von Abstandsregelungen
zur Wohnbebauung fand sich unter anderem auch westlich
von Berne eine scheinbar geeignete Fläche.
Schwerstverletzter
Weißstorch nach Kollision
mit Rotor einer 2,3 MW Windkraftanlage
in Huntorf Landkreis Wesermarsch.
Tier- und Naturschutzverbände,
wie der Europäische Tier- und Naturschutz (ETN),der
NABU Wesermarsch, das Komitee gegen den Vogelmord und
andere sind entsetzt, als sie von dem Vorhaben erfuhren.
Sie kritisieren nicht die Windkraft als Lieferant für
erneuerbare Energien, sondern die Standortwahl der Windenergieanlagen,
die zwangsläufig zu erheblichen Verlusten bei den
Weißstörchen führen wird, da die Störche
die Gefahr der Rotoren nicht erkennen können.
Als Zugvögel fliegen
sie aus der Wesermarsch bis ins südliche Afrika
und kehren immer wieder zu ihren heimischen Brutplätzen
zurück. Zur Nahrungssuche sind sie auf ein großes,
möglichst störungsfreies Areal angewiesen.
In der Vergangenheit wurden selbst mehrere Kilometer
entfernt aufgestellte Windkraftanlagen zur tödlichen
Falle. Fällt ein Elternteil während der Brut
aus, sterben auch die Jungvögel.
Weißstorch
Opfer Windkraft in Berne bald normal?
Eine vom Landkreis
Wesermarsch und der Gemeinde Berne avisierte Fläche
als potentieller Standort für 12 Anlagen mit einer
Höhe von 99,8 Metern und einer Leistung von je
2,3 Megawatt, liegt umgeben von über 60 Weißstorch
Brutpaaren, die hier alljährlich in Bäumen,
auf Masten und auf Hausdächern ihre Jungen aufziehen.
Die Windkraftanlagen
sollen auf diesen von den Weißstörchen bisher
regelmäßig genutzten Nahrungsflächen
entstehen, der Zug- und Flugkorridor würde verbaut.
Vorraussetzung für
die zukünftige Ausweisung zur Nutzung der Windenergie
ist eine Änderung des Flächennutzungsplanes
durch den Rat der Gemeinde Berne.
Fatale Folgen befürchten
nicht nur die Naturschützer auch Berner Bürger
sehen sich von der Politik schwer getäuscht, die
hatte ihnen 1999 erklärt, dass durch die Genehmigung
und Ausweisung eines Windparks, weitere Anlagen auf
Berner Gemeindegebiet zukünftig ausgeschlossen
sind und das es keinen Wildwuchs mehr geben werde.
Berne gilt als storchenreichste
Gemeinde in Deutschland. Über 20% aller niedersächsischen
Störche haben ihren Ursprung in der Wesermarschgemeinde.
Fruchtbare Marschwiesen entlang der Weser und in der
Hunteniederung hat den Storch hier das Überleben
ermöglicht, ist er doch andernorts schon längst
verschwunden.
In unmittelbarer Nähe
des geplanten Windparks befindet sich auch die Storchenpflegestation
Wesermarsch, in der seit Jahren erfolgreich verletzte
Großvögel gehegt und gepflegt werden, um
sie oder ihren Nachwuchs wieder auszuwildern. Die Station
ist vom Land Niedersachsen anerkannt und wird gefördert.
Im Umfeld der Station sind in den letzten 16 Jahren
verschiedene Artenschutzmaßnahmen für den
Weißstorch durchgeführt worden.
Die Schaffung dieses Windparks
würde den national bedeutsamen Brutbestand extrem
gefährden und stellt die Artenschutzbemühungen
in Niedersachsen generell in Frage.
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