Storchenjahr 2008
© Storchenpflegestation Wesermarsch
Das Storchenjahr 2008
im Landkreis Wesermarsch.
 Frühe Ankunft der Störche  Storchenpflegestation Wesermarsch
Die ersten Langstreckenzieher trafen Ende März ein.

Betrachtet man die Rückkehrrate der brutwilligen Weißstörche 2008, so hätte es ein super Storchenjahr werden können.
Hätte, doch es hat nicht sollen sein, die Monate April, Mai und Juni waren so niederschlagsarm, das der Storchennachwuchs in diesem Jahr ums Überleben kämpfen musste. Feuchte Wiesen, nasse Senken sind in der heutigen Landschaft selten, aber gerade diese brauchen die Störche, um bei lang anhaltender Trockenheit ausreichend Nahrung für ihren Nachwuchs zu sammeln. Vieler Orts starben die kleinen schon gleich nach dem Schlupf, denn kleine Nahrung wie Regenwürmer und Schnecken hatten sich in tiefere Erdschichten verzogen. Günstigere Bedingungen hatten die Storchenpaare, die frühzeitig im Brutgebiet eintrafen, denn die ausgiebigen Niederschläge des Winters hatten die Böden gesättigt, so dass auf diesen feuchten Standorten in der Marsch bessere Nahrungsbedingungen herrschten. Aber auch hier verschlechterte sich mit jeder Woche Trockenheit die Situation.

Im Landkreis Wesermarsch brüteten 81 Weißstorchpaare. Sie zogen 108 Jungstörche erfolgreich auf. Zu erwähnen seien hier auch eine Neuansiedlung in Berne Neuenhuntorf auf einer Nisthilfe und eine Neuansiedlung in Berne Huntebrück auf einer Trauerbuche. Hier bauten die Störche ein stolzes Nest ohne vorbereitete Nisthilfe.

 Weißstorch Neuansiedlung Berne © Storchenpflegestation Wesermarsch
Neuansiedlungen wie hier gab es 2008
in Berne gleich mehrmals.

Für Medientrubel sorgte ein Berner Storchenpaar, das mit Unterstützung alle 6 geschlüpften Jungen durchbrachte. Die Tendenz in der Wesermarsch ist immer noch ansteigend. Eine größere Anzahl nicht brütender Störche übersommerte in der südlichen Wesermarsch.

Innerhalb der Storchenpflegestation Wesermarsch sorgten 9 Paare, bei denen es sich um dauerbehinderte Störche nach Unfällen handelt, für 20 flügge Junge. Zusätzlich konnten 26 eingelieferte Jungstörche die Pflegestation erfreulicherweise auf eigenen Schwingen verlassen.

 Weißstorch Neuansiedlung Berne © Storchenpflegestation Wesermarsch
Bei späten Bruten fehlte häufig die richtige
Nahrung für die Jungstörche.

Diese 46 Jungstörche hätte es ohne menschliche Hilfe sonst nicht geschafft. Alle zogen ihrem angeborenen Trieb folgend artgerecht gen Süden. Das Land Niedersachsen unterstützt die Arbeit unserer Storchenpflegestation. Der Nahrungsmangel an vielen Orten in Niedersachsen zeigt allen deutlich, das die Artenschutzbemühungen noch lange nicht ausreichen. Gerade in Hinblick auf den Klimawandel sollten in der Nähe von Horsten Biotope mit Nahrungsteichen geschaffen werden, damit Frösche, Molche und andere Kleintiere gute Bedingungen vorfinden, denn zukünftig werden häufiger Nahrungsengpässe zu überbrücken sein.

 
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