Schwarzstorch
ciconia nigra in der südlichen Wesermarsch.
Der Jungvogel, den man am dunkleren Schnabel
und am stumpferen Gefieder erkennt, segelte bei
guter Thermik minutenlang zusammen mit über
20 meist jungen Weißstörchen über
unseren Köpfen, doch das Interesse des Zugvogels
galt nicht den staunenden Vogelfreunden am Boden,
sondern sicherlich seinen schwarz-weißen
Verwandten auf den Baumnestern und in der Wiese.
Aufmerksam
verfolgte der Schwarzstorch sein Umfeld.
Doch irgendwie schien die andere Färbung
des Vogels bei den Wildgänsen in den angrenzenden
Biotopen für Aufregung zu sorgen, denn immer
wenn der Schwarzstorch zur Landung ansetzte, erschreckten
sich sowohl die Gänse als auch die Wildenten,
dies konnte bei den Weißstörchen nicht
beobachtet werden.
Nach längerer Zeit verloren wir ihn aus
den Augen, umso erfreuter waren wir, als er am
Abend zurück kehrte um mit den anderen Störchen
in den Pappeln an der Berne zu nächtigten.
Der
Schwarzstorch nächtigte in der Brutkolonie
über der Berne auf einem waagerechten Pappelast.
Leider konnten wir die Kennung des oben links
beringten Vogels nicht identifizieren.
In den letzten Jahren gab es vor Ort immer wieder
Beobachtungen von adulten als auch von juvenilen
Schwarzstörchen.
Anmerkung:
Der Schwarzstorch ist der scheue Vetter des Weißstorches,
beide Arten sind in Deutschland heimisch. Der
Schwarzstorch brütet eher versteckt in Wäldern
und findet an und in Wasserläufen seine Nahrung.
Auf Störungen reagiert er recht nachtragend,
so kann es sein, dass er noch im folgenden Jahr
seinen alten Horst meidet, weil er dort im Vorjahr
gestört wurde.
Hier in der Marsch nutzt er zur Nahrungssuche
sowohl die reichlich vorhandenen Wassergräben,
die er durchwatet, als auch die Wiesen auf denen
er viel fressbares Kleingetier findet.
Vor einigen Jahren übersommerte in zwei
aufeinander folgenden Jahren ein adultes Exemplar
in unserer Nähe.
UH 19. August 2006
Empfehlenswerte Literatur:
Der Schwarzstorch cigonia nigra
von Gerd Jannsen; Martin Hormann; Carsten Rohde
Die Neue Brehmbücherei
ISBN 3 89432 219 5
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